Blog: Alles nur (ge)CLOUD?

Digitales Häppchen 11/23

Autor: Robert Krause, Digital Coach

Die "Digitalen Häppchen" sind unsere regelmäßigen Blog-Beiträge zu aktuellen Themen rund um die Digitalisierung im Gastgewerbe.

 

Wenn es darum geht, die mittlerweile betagte Computerkasse einzumotten, das veraltete Hotelsystem auszutauschen - oder weitere digitale Lösungen im Unternehmen zu implementieren, stellt sich oft die Frage der Finanzierung.

In diesem Artikel beleuchten wir die Vor- und Nachteile vereinzelter Möglichkeiten und zeigen auf, warum letztendlich kein Weg an dem Modell an cloudbasierten Anwendungen vorbeiführt.

Kauf und Leasing:

Die Hardware, sowie die Software wird entweder bei einem Händler (Kassenaufsteller)
käuflich erworben, oder über einen Drittanbieter geleast.

Nachteile:

  • Zumeist sehr hoher Anschaffungspreis/Leasingrate der Hardware
  • Zumeist sehr hoher Anschaffungspreis/Leasingrate der Software
  • Zusätzliche Gebühren für Programmierung
  • Updates teuer und nur in begrenztem Umfang verfügbar
  • Datensicherungen müssen separat auf geeigneten Datenträgern erstellt werden
  • Terminlich an Zeitplan des Aufstellers gebunden

Vorteile:

  • Keine

 

Cloud:

Die Software wird von dem Anbieter über das Internet zur Verfügung gestellt.

Nachteile:

  • Teilweise eingeschränkte Funktionalität bei Netzausfall (Anbieterspezifisch)
  • Die Prüfung der Datenschutzbestimmungen und des Server-Standortes (Deutschland/EU) ist unumgänglich
  • Abhängigkeit vom Cloud-Anbieter; es sollten nur bekannte Anbieter gewählt werden

Vorteile:

  • Kostenersparnis: Cloud-Dienste erfordern in der Regel keine hohen Vorabkosten. Sie arbeiten mit einem Abonnement-Modell, das oft viel kosteneffizienter ist als der Kauf und die Wartung eigener Hardware oder Server. Außerdem können Anbieter von Cloud-Diensten von Skaleneffekten profitieren und die Ersparnisse an ihre Kunden weitergeben. Für Hardwarekomponenten sind ebenfalls keine hohen Ausgaben nötig, da keine besondere Funktionalität notwendig ist.
  • Zugänglichkeit und Mobilität: Mit Cloud-Diensten können Benutzer von praktisch jedem Ort mit Internetzugang auf ihre Dateien und Anwendungen zugreifen. Dies erleichtert die Remote-Arbeit und ermöglicht eine bessere Work-Life-Balance.
  • Skalierbarkeit und Flexibilität: Cloud-Dienste ermöglichen es Unternehmen, um auf Veränderungen im Geschäftsbetrieb zu reagieren. Dies ist besonders nützlich für das Gastgewerbe mit saisonalen Schwankungen.
  • Automatisiertes Backup und Disaster Recovery: Die meisten Cloud-Anbieter bieten automatisierte Backup-Dienste und Notfall-Wiederherstellungs-Lösungen (beispielsweise bei einem Hackerangriff) an, die den Stress und die Komplexität dieser kritischen IT-Aufgaben reduzieren.
  • Sicherheit: Obwohl keine Technologie zu 100% sicher ist, investieren professionelle Cloud-Dienstanbieter erhebliche Ressourcen in die Sicherheit ihrer Infrastruktur, einschließlich Verschlüsselung, physischer Sicherheit und Zugangskontrollen.
  • Zusammenarbeit und Produktivität: Mit Cloud-Diensten können Teams leichter zusammenarbeiten, insbesondere wenn sie verteilt sind. Viele Cloud-Dienste bieten auch Tools für Projektmanagement, Dokumentfreigabe und Kommunikation, die die Produktivität verbessern können.
  • Immer aktuell: Cloud-Dienstanbieter kümmern sich um Updates und Upgrades, sodass die Nutzer immer Zugang zur neuesten Technologie haben.

Doch wie funktioniert ein cloudbasierter Service?

 

Worauf muss man achten und wo liegen die Besonderheiten?

Die cloudbasierten Anwendungen basieren auf dem Prinzip der „Software as a Service“ (SaaS). Dies bedeutet, dass man für eine monatliche oder jährliche Gebühr den Dienst zur Verfügung gestellt bekommt. Dies geschieht zumeist bei den Anwendungen für Kassensysteme (POS) oder Hotelsoftware (PMS). Software as a Service (SaaS) ist also ein Modell der Bereitstellung von Software, bei dem eine Anwendung über das Internet zur Verfügung gestellt wird. Anstatt die Software auf ihren eigenen Computern oder Servern zu installieren und zu warten, nutzen die Kunden die Anwendung über das Internet und greifen auf sie über Webbrowser oder spezielle Apps zu. Bei SaaS-Modellen wird die Software von dem Anbieter gehostet und gewartet. Der Anbieter ist für die Infrastruktur, die Sicherheit, die Wartung und Updates der Anwendung verantwortlich. Da die Software über das Internet bereitgestellt wird, können Kunden von überall auf die Anwendung zugreifen, solange sie eine Internetverbindung haben. Außerdem ist es in der Regel nicht erforderlich, dass Kunden die Software manuell installieren oder aktualisieren. Die Anwendung wird zentral vom Anbieter verwaltet und aktualisiert.

Zu den hierdurch entstandenen Vorteilen gehören eine geringere IT-Infrastruktur und niedrigere Anfangsinvestitionen, da Kunden nur für die Nutzung des Dienstes bezahlen und keine teure Software kaufen und installieren müssen. Außerdem können Kunden skalierbare Abonnements wählen, um Ressourcen je nach Bedarf hinzuzufügen oder zu entfernen.

Kurzfristig buchbare Zusatzmodule, wie beispielsweise Handheld-Erweiterungen oder ähnliches werden als „Software on Demand“ (SoD) zur Verfügung gestellt. Dies bedeutet, dass diese Anwendungen schnell und flexibel über einen kurzen Zeitraum von einem Tag bis zu einem Monat zur Verfügung gestellt werden können. Software on Demand ist also eine weitere Möglichkeit, temporären Zugriff auf bestimmte Anwendungen oder Dienste zu erhalten. Im Gegensatz zum traditionellen Kauf von Softwarelizenzen oder einer langfristigen Buchung ermöglicht Software on Demand, die Software oder Anwendung nur für einen bestimmten Zeitraum oder Bedarf zu nutzen. Somit erhält man zusätzlich ein hohes Maß an Flexibilität und Agilität. Sie können die Software oder Dienste nutzen, wenn sie sie benötigen, ohne langfristige Verträge eingehen zu müssen. Es ist auch nicht erforderlich, die Software selbst zu installieren oder zu pflegen, da dies normalerweise vom Anbieter übernommen wird.

Software on Demand ermöglicht es zusammenfassend, den Softwarebedarf effizient zu verwalten und dabei Kosten zu sparen. Es bietet Unternehmen die Möglichkeit, schnell auf Veränderungen zu reagieren und Ressourcen je nach Bedarf anzupassen.

Doch sieht man sich die zumeist hochwertig gestalteten Webseiten der vereinzelten Anbieter an, stellt sich schnell heraus, dass im Grunde genommen jeder der Bessere sein möchte. Hier sollte man jedoch tunlichst darauf achten, die Werbebotschaften außer acht zu lassen und sich nur für jene Lösungen entscheiden, die man wirklich für sein Unternehmen benötigt. Auch sollte ein besonderes Augenmerk auf den Serverstandort des Anbieters gelegt werden. Niemand möchte seine Daten auf Servern, die auf den Cayman Islands stehen, auslagern.


Sie möchten mehr über die Möglichkeiten cloudbasierter Anwendungen für das Gastgewerbe erfahren? Die DEHOGA Digital Coaches beantworten gerne Ihre Fragen oder recherchieren gemeinsam mit Ihnen nach den besten Lösungen für Ihren Betrieb.